WAKNA:Basics

From OpenWetWare
Jump to navigationJump to search

Home        Journal Club        Basics        Meetings        Publikationen        Poster        Sprecher        Links  


Hier finden Sie Literatur für Einsteiger:innen in das Gebiet der Neuroanästhesie

Hinweis: Die Auswahl der hier angeführten Arbeiten ist rein subjektiv und erhebt keinerlein Anspruch auf Vollständigkeit. Wir verlinken die Publikationen i.d.R. zu den jeweiligen Journals. Falls Sie keinen Zugriff auf den Volltext haben sollten so können Sie auch die Autoren kontaktieren z.B. via ResearchGate.

Den Gebrauch von sog. Schattenbibliotheken wie z.B. "Sci-Hub" möchten wir explizit nicht empfehlen, da der rechtliche Status bestenfalls zweifelhaft ist, siehe auch Kontroverse und rechtliche Einordung von Schattenbibliotheken.

DIESE SEITE WIRD STÄNDIG ERWEITERT! Letztes update am 27.11.2024.

Zuletzt hinzugefügt: Eine Arbeit zum Thema Luftembolie bei halbsitzender Lagerung, die aktuelle Empfehlung zum Management eben dieser, eine Übersicht zum Thema Anästhesie zur Hypophysen-Chirurgie, ein Beitrag zu Kraniosynostosen, und zur Diagnose und Management sowie zur Intensivtherapie bei SAB.

Grundlagen, Physiologie & Pharmakologie

  • An erster Stelle eine Hinführung zum Thema Neuroanästhesie vom Kollegen Dirk Repkewitz aus Linz als pdf.
  • Ein weiteres Angebot zu "Die ganze Neuroanästhesie in einem paper" kommt von Herzer & Trimmel aus dem Klinikum Wiener Neustadt.
  • Vieles in der Neuroanästhesie dreht sich um ICP, CPP und CBF. Wie verändern sich diese zentralen Determinanten durch den Einsatz von Katecholaminen bei Gesunden und Patienten mit ZNS-Schädigung? Ein aktueller (2019) "narrativer" Review gibt Auskunft.
  • Wie hoch sollte der optimale Blutdruck bei SHT, ICB, SAB und ischämischem Schlaganfall sein? Kan Ma & John F. Bebawy geben in ihrem aktuellen (2021) Review eine Antwort.
  • Vor einer Kraniotomie wird oftmals lokal mit Lokalanästhetikum und Adrenalin infiltriert. Daraufhin fällt der Blutdruck. Kontraintuitiv, aber absolut physiologisch!
  • Seit mehr als 50 Jahren ist Mannitol ein beliebtes Osmodiuretikum in der Neuroanästhesie. Dennoch ist unser Verständnis dieser Substanz bestenfalls "work in progress". Dieser systematische Review gibt den aktuellen Stand der Dinge wieder.
  • Tranexamsäure für alle und jeden? Oder doch besser nicht? Ein aktueller Review zum Thema TXA gibt Antwort zum Einsatz bei intrakraniellen Eingriffen, Wirbelsäulenchirurgie und Kraniosynostosen.
  • Dexamethason wird für verschiedene Indikationen recht häufig in der Neuroanästhesie eingesetzt. Paul Myles & Tomas Corcoran vermitteln einen aktuellen (November 2021) Überblick zu Wirkung, Dosierung und Nebenwirkungen. Der perioperative Einsatz von Dexamethason bei Resektion von supratentoriellen Menigeomen scheint sicher zu sein und sogar (langfristige) Vorteile für Patienten zu bringen wie eine Studie an 148 Pateinten aus Leipzig zeigt.

Anästhetika und ZNS

  • Von volatilen Anästhestika ist bekannt, dass sie die cerebrovaskuläre Autoregulation stören Kristin Engeldard et al. 2001. Somit gelten sie bei als kontraindiziert bei pathologischen Prozessen, welche den intracerebralen Druck (ICP) zu erhöhen, wie z.B. einer akuten intracerebralen Blutung.
  • Große klinische Studien zum Thema Sedierung/Narkose beim SHT fehlen weiterhin. Dass der Einsatz von Propofol bei diesen Patienten nicht kritiklos erfolgen sollte zeigen zwei Arbeiten aus Critical Care Medicine 2014 und 2016.
  • Volatile Anästhetika in der Neuroanästhesie? Aber sicher! Zitat: "Unbestritten ist die Überlegenheit von Inhalationsanästhetika gegenüber i.v.-Hypnotika bezüglich intraoperativer Awareness. Den organprotektiven Mechanismus der Präkonditionierung bieten unter den heute verfügbaren Narkosemitteln einzig die Inhalationsanästhetika."

Subarachnoidalblutung & Aneurysmatherapie

  • Alles, was Sie zum Thema aneurysmatisch bedingte Subarachnoidalblutung wissen müssen von A.D. Rieg und Kollegen in deutscher Sprache in zwei Artikeln zusammengefasst Teil 1 und Teil 2.
  • Clipping oder Coiling? Dazu gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Studien... Was aber gerne mal übersehen wird, ist dass die Intensivtherapie nach SAB ganz entscheidend zum outcome beiträgt. Thomas M. Heim gibt im Deutschen Ärzteblatt eine kurze Einführung in dieses Thema. Bitte beachten Sie insbesondere die 18 Literaturangaben in diesem Beitrag! Hierin finden Sie kompakt zusammengefasst die wichtigsten aktuellen Studien und Empfehlungen zum Thema.
  • DCI, die delayed cerebral ischemia, ist nach wie vor eine der wichtigsten und schwerwiegendsten Komplikationen nach SAB. Milrinon (z.B. Corotrop®), welches sonst eher in der Kardio- denn in der Neuroanästhesie angewandt wird, könnte hier ein interessanter therapeutischer bzw. prophlaktischer Ansatz sein.
  • Auch in der Therapie der SAB wurde versucht das Geschehen durch die Gabe von Tranexamsäure positv zu beeinflussen. Leider - auch hier - ohne großen Erfolg.

Eingriffe an der Wirbelsäule

  • Nur einmal angenommen, Sie haben im Dienst einen Patienten mit instabiler Halswirbelsäule zu intubieren. Wie gehen Sie vor? Videolaryngoskop oder doch wach fiberoptische Intubation? Eine interessante Studie aus Indien gibt uns dazu Hinweise.
  • Patienten, welche sich einem neurochirurgischen Eingriff an der Wirbelsäule unterziehen haben oftmals eine längere Leidensgeschichte, teilweise besteht ein chronisches Schmerzsyndrom. Es stellt sich die Frage nach der optimalen Narkoseführung und perioperativen Schmerztherapie. Die Ergebnisse mit Ketamin und einem multimodalen analgetischen Regime sind jedoch eher ernüchternd.
  • Bei spinalem Trauma, aber auch bei elektiven Eingriffen am Rückenmark wird mitunter die hochdosierte Gabe von Steroiden eingefordert. Diese Therapie ist aber aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen (u.a. ausgeprägte Immunsuppression!) höchst umstritten! Die Empfehlungen beruhen auf den inzwischen sehr kritisch diskutierten National Acute Spinal Cord Injury Studies: NASCIS 1, NASCIS 2 und NASCIS 3 aus den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts.
  • Atemwegsobstruktion durch postoperatives Hämatom nach ACDF: Die Evidenz zum Management dieser potenziell lebensbedrohlichen Komplikation ist durch Mangel an entsprechenden Studien natürlich dürftig, wird aber in dieser Arbeit aus dem Jahr 2012 durchaus gut zusammengefasst.

funktionelle Neurochirurgie

  • Tiefenhirnstimulation (deep brain stimulation, DBS) ist ein Verfahren der funktionellen Neurochirurgie, welches u.a. in der Therapie von Patienten mit M. Parkinson, Dystonie und Tourette-Syndrom Anwendung findet. Bei der operativen Anlage des DBS-Systems handelt es sich um eine komplexes mehrstufiges Verfahren, bestehend aus Anlage eines stereotaktischen Rings am Schädel des Patienten, einer stereotaktischen Bildgebung (CT/MRT), der Platzierung der DBS-Elektroden, dem Tunneln der Kabel und schlussendlich der subclavikulären Implantation des Generators. Dabei stellt die Platzierung der DBS-Elektroden z.B. im subthalamischen Nucleus (STN) einen entscheidenden Schritt dar, welcher maßgeblich für den Therapieerfolg der DBS ist. Zur optimalen Elektrodenplatzierung werden intraoperativ elektrophysiologische Signale von den DBS-Elektroden abgeleitet (microelectrode recording, MER). Alle bekannten Sedativa, Hypnotika und Opioide führen jedoch konzentrationsabhängig zu einer klinisch relevanten Abschwächung bzw. Aufhebung dieser MER-Signale. Bos MJ und Kollegen fassen den aktuellen Stand der Dinge in ihrem "narrartiven Review" kompetent zusammen.
  • Was ist denn "besser" für deep brain stimulation geeignet, Propofol oder Remifentanil? Die Arbeit aus der Gruppe von Aeyal Raz aus Haifa, Israel zeigt, dass beide Substanzen unerwünschte Effekte aufweisen. Dabei scheint aber Propofol noch eher günstige Eigenschaften aufzuweisen als Remifentanil.
  • Auch unter einer Sedierung mit Dexmedetomidin sind die wichtigen beta-Oszillationen im Subthalamischen Nucleus weiterhin gut ableitbar, vorausgesetzt die/der Patient:in ist noch erweckbar. Im direkten Vergleich zu Dexmedetomidin sind die Resultate mit Propofol hingegen nicht ganz so überzeugend.

Schädelhirntrauma

  • Die Treppen sind steil in den Niederlanden und Radler tragen keinen Helm (wie die Autoren schreiben!): Ideale Voraussetzungen für die BRAIN-PROTECT Study zu Epidemiologie und outcome des schweren SHT.
  • Die Excellence in Prehospital Injury Care Study zeigt, wie wichtig Prävention einer Hypoxie, Sicherung der Atemwege sowie Vermeidung von Hyperventilation und Hypotonie schon im Bereich des präklinischen Managements von Patient:innen mit SHT für das spätere outcome sind.
  • Betablocker haben das Potenzial die Sterblichkeit bei Patienten mit schwerem SHT zu senken. Eine aktuelle (2023) Übersichtsarbeit und Metaanalyse fasst den Stand des Wissens dazu zusammen.

intracranielle Blutung

  • Intensivtherapie nach ICB: Auch da hat sich in den letzten Jahren doch einiges getan. Ein schöner Überblick kommt aus Rom: Badenes & Bilotta nehmen Stellung im British Journal of Anaesthesia zu Themen wie Risikostratifizierung der Patienten, Hämodynamik ("goal-directed fluid thetapy"), Beatmunsstrategien und pharmakologischer Neuroprotektion.
  • Was ist der "richtige" Blutdruck bei Patienten mit ICB? Zwei Studien aus dem New England Journal geben Antworten: INTERACT-2 und ATACH-2.
  • ICB unter NOAK-Therapie: Der Alptraum! Was ist zu tun? Wann soll man Idarucizumab oder Andexanet alfa geben, wann PPSB? Was sind die notwendigen und aussagekäftigen diagnostischen Gerinnungstests? Eine aktuelle Übersicht aus dem Deutschen Ärzteblatt liefert diese Informationen in recht komprimierter Form.

ischämischer Schlaganfall

  • Wie viele Patienten über 65 Jahren erleiden einen sog. covert stroke, also einen klinisch nicht diagnostizierten Schlaganfall nach einem nicht-herzchirurgischen (und nicht-neurochirurgischen!) Eingriff? Die Antwort lautet 7% oder eine(r) von vierzehn! Ziemlich viele also ...
  • Die mechanische Thrombektomie (auch "Rekanalisation" oder Endovaskulartherapie genannt) ist die Standardtherapie bei einem frischen (<6h) ischämischen Schlaganfall im vorderen Stromgebiet (z.B. Art. cerebri media) und der alleinigen Thrombolyse überlegen. Aus anästhesiologischer Perspektive stellt sich die Frage: Intubationsnarkose oder "nur" Sedierung? Eine Intubationsnarkose mag mit einem größeren zeitlichen Aufwand und einem einleitungsbedingten (kritischen?) Blutdruckabfall vergesellschaftet sein, gewährleistet dann aber sicherlich optimale Bedingungen zur Intervention. Eine reine Sedierung verkürzt evtl. das Intervall bis zur mechanische Thrombektomie, bringt aber das Problem des ungesicherten Atemwegs beim neurologisch eingeschränkten Patienten (Schutzreflexe, Aspirationsgefahr) mit sich und kann keine gute Immobilität erzeugen. Vier große Studien versuchen dazu antworten zu geben: SIESTA 2016, AnSTROKE 2017, GOLIATH 2018 und GASS 2022.
  • Die vier Phasen in der Versorgung von Patient:innen mit akutem ischämischen Schlaganfall und deren anästhesiologisches Management kompakt zusammengefasst, Stand Oktober 2020.
  • Sie haben mit Ihrer Rekanalisation in Analgosedierung begonnen. Nun müssen Sie zusehen, wie Ihr(e) Patien:in allmählich "schlechter" wird. Eigentlich würden Sie sich jetzt mit einer Intubation/Vollnarkose wesentlich wohler fühlen. Was tun Sie? Bei einem Verfahrenswechsel verlieren Sie wertvolle Zeit! Eine topaktuelle Studie aus Hamburg wendet sich genau dieser Frage zu.
  • Dass bei der Frage "Intubationsnarkose oder Sedierung?" auch die Seite des Gefäßverschlusses eine Rolle spielt und weshalb ein linksseitiger Verschluss eher für Vollnarkose spricht zeigt diese interessante Arbeit aus San Diego, La Jolla.

Kinderneurochirurgie

  • Die ganze pädiatrische Neuroanästhesie kompakt in einer Arbeit komprimiert: Klaus U. Klein und Co-Autoren 2007 in der "AINS" fassen die Physiologie und Pathophysiologie des kindlichen Zerebrums kompakt und leicht verständlich zusammen. Für einen einfachen Einstieg in das Thema Kinderneuroanästhesie.
  • Gut geeignet für ein schnelles update sind die Reviews mit dem Titel Pediatric Neuroanesthesia aus Current Opinion in Anesthesiology: Anna Clebone behandelt 2015 u.a. die Themen cerebraler Perfusion, Blutdruck und Verwendung von FFP bei Kraniosynostosen-OP. Lamsal & Rath beschäftigen sich 2018 mit Neurotoxizität von Anästhetika und dem Einsatz von Tranexamsäure.
  • Die Therapie der kindlichen Kraniosynostose ist "täglich Brot" in der Kinderneuroanästhesie. Alle Grundlagen zu diesem komplexen Thema liefert ein zweiteiliger Review. Hier Teil 1 und Teil 2.
  • Wie machen's die anderen? Einen Überblick über das gegenwärtige neuroanästhesiologische Management von Kraniosynostosen-OPs bietet die retrospektive Analyse von 1223 kleinen Patienten von Paul A. Stricker 2017 in Anesthesiology. Themen sind u.a. ZVK Ja oder Nein?, Gabe von Fremdblut, Einsatz von cell saver und die Gabe von Antihyperfibrinolytika.

halbsitzende Lagerung und Luftembolie

  • Die (halb-) sitzende Lagerung des Patienten bietet zahlreiche Vorteile für mikrochirurgische Eingriffe z.B. in der hinteren Schädelgrube oder bei der Resektion von Akustikusneurinomen. Gleichzeitig ist die (halb-) sitzende lagerung in der Neurochirurgie mit einem erhöhten Risiko für eine venöse Luftembolie behaftet und erfordert daher eine besondere Überwachung des Patienten. Aus Hannover kam 2016 ebenfalls eine gute Zusammenfassung zum Thema "Venöse Luftembolie"
  • Tatsächlich sind schwerwiegende VAE-Ereignisse relativ selten, wie große Fallserien aus den USA und auch aus Deutschland zeigen.

typische neurologische und neurochirurgische Erkrankungen

  • Die Willis-Ekbom disease ist eine der häufigsten neurologischen Erkrakungen überhaupt mit einer Gesamtprävalenz von 10,6%. Kennen Sie nicht? Sollten Sie aber kennen! Felix Bartelke und Kollegen fassen Alles zum perioperativen Vorgehen zusammen. Und hier noch der link zum paper bei research gate.
  • Patienten mit Moyamoya-Erkrankung werden oftmals in der Neurochirurgie mit extra-intrakraniellen Bypässen versorgt. Dies stellt die einzig ernsthafte Therapieoption bei diesen Patienten dar. Aber selbstverständlich kann Ihnen ein Patient mit Moyamoya-Erkrankung auch in jeder anderen chirurgischen Fachdisziplin begegnen. Bei einer Narkose gilt es eine Hypotension und eine Hyperventilation tunlichst zu vermeiden. Alles Wissenswerte zu Moyamoya finden Sie bei Scott & Smith 2009 im New England Journal of Medicine und im "scientific statement" von AHA und ASA.
  • Zu Unrecht in Vergessenheit geraten und oftmals als "fatigue" oder Fibromyalgie fehldiagnostiziert ist das Post-Polio-Syndrom. Eine kurze Übersicht zu Postpolio und Anästhesie gibt diese Publikation aus Anesthesiology. Aktuell 2021 auch eine Übersicht in der AINS in deutscher Sprache.

Lokalanästhetika

"Among the most remarkable effects, lidocaine is effective in blunting cerebral haemodynamic responses to airway manipulation."

  • Und wer es ganz genau wissen möchte, der findet in diesem Review wirklich alles, was man zu Lidocain wissen kann.

Maligne Hyperthermie

  • Was jede(r) über die MH wissen sollte, Stand Juni 2021: Die Informationsbroschüre MH kompakt als pdf vom 2ten Sprecher des WAKNA, Prof. Werner Klingler.

Mechanismen der Anästhesie

  • Ebenfalls schon aus dem Jahr 2003, aber immer noch "gut" ist der New England Journal of Medicine-Review von Campagna, Miller & Forman. In dieser Übersichtsarbeit werden Begriffe "MAC" und "Meyer-Overton-Regel" ausführlich erklärt, aber auch die modernen Erkenntnisse zu ligandengesteuerten Ionenkanälen kommen nicht zu kurz.
  • Es gibt einen Grund dafür, dass ♀ und ♂ Tiere und Menschen unterschiedlich empfindlich auf (volatile) Anästhetika reagieren.

Neuromonitoring allgemein

  • Wenn Sie meinen schon alles zum Thema Narkosetiefemonitoring zu wissen, spätestens dann ist es an der Zeit sich mit dem Thema Zeichen für Nozizeption im EEG zu beschäftigen. Man lernt doch nie aus...
  • EEG-Monitoring ("BIS") für Alle? Für Risikopatienten? Oder bringt das alles doch gar nichts? Einen aktuellen Überblick geben Georgii & Schneider 2019 in "Der Anästhesist". Der lesenswerte Artikel wird von einem Editorial begleitet.
  • Dazu passend eine unterhaltsame Studie zu NIRS, die uns vielleicht auch etwas zum Nachdenken anregen sollte.. Five yams, five courgettes and five butternut squashes were studied. Five cardiothoracic surgeons and anaesthesiologists were the control group...Commonly eaten vegetables have NIRS measurements similar to those seen in healthy humans.
  • Welche Art von Monitoring ist geeignet um eine zerebrale Ischämie bei der Carotis-Thrombendarteriektomie suffizient zu detektieren? Transkranieller Doppler, NIRS, evozierte Potenziale oder einfach Stumpfdruck? Eine ältere, aber sehr gute Arbeit aus Regensburg liefert die Antwort.

Neurotoxizität

  • Ein Vorschlag für eine neue Nomenklatur im Bereich neurokognitive Störungen nach (und auch vor!) OP & Narkose kam schon 2018 von Lisbeth Evered et al. im British Journal of Anaesthesia.
  • Zum Thema Neurotoxizität von Anästhetika wurde schon viel geschrieben. Aber nur selten so gut, so kurz und so unterhaltenswert: C.S. Guay und Michael Avidan erklären uns, was unsere Patienten mit einem alten Ford Modell T und was die Moai der Rapanui auf den Osterinseln mit Delir zu tun haben in No Brain Is an Island. Absolut lesenswert!
  • Es gibt unzählige Publikationen, welche zeigen, dass Anästhetika unter bestimmten Voraussetzungen Delir, POCD und Demenz induzieren bzw. verschlimmern können. Doch es geht eben auch anders! Schon 2009 konnte eine schöne Arbeit aus MPI und TU München zeigen, dass eine Isofluran-Narkose die kognitive Funktion unter Umständen auch verbessern kann. Lesenswert!
  • Die Gruppe um Thomas Saller von der LMU zeigt an über 30.000 Patienten eine Assoziation zwischen postoperativem Delirium und dem Einsatz von volatilen Anästhetika, insbesondere bei fortgeschrittenem Alter. Auch wenn die Autoren darauf hinweisen, dass ihre Studie keinen Anlaß geben sollte gängige Narkoseregime zu verwerfen ist dies doch ein weiterer Mosaikstein im Bild hin zu einer individualiserten, patientenorientierten Narkose.

spezielle Neuroanästhesie

  • Neurochirurgische Eingriffe, egal ob intrakraniell oder an der Wirbelsäule, werden oftmals in Bauchlage durchgeführt. Hierbei kann es zu ggf. lebensbedrohlichen Komplikationen wie Hypovolämie, Tubusverlegung, Myokardischämie, Herzrhythmusstörungen oder auch venöser Luftembolie kommen. In der Ausgabe 02/2021 findet sich dazu passend in A&A eine schöne Arbeit die sich dem Thema Reanimation in Bauchlage widmet.

spezielles neurochirurgisches Monitoring

  • Kein ernst zu nehmender neurochirurgischer Eingriff kommt ohne ein intraoperatives Neuromonitoring aus. Dazu gibt es einiges zu wissen und bei der Narkoseführung zu beachten. Die Grundlagen dazu finden sich bei Nitzschke et al. 2012, bei Michels et al. 2017 und ganz aktuell (2024) bei Adkins et al..
  • Monitoring von MEPs und SEPs bei Anästhesie mit volatilen Anästhetika? Durchaus machbar, zumindest bis 0.3MAC Sevofluran zur Supplementierung einer TIVA.

Neurochirurgische/Neurologische Intensivmedizin

  • Das intensivmedizinische Management des Schädelhirntrauma hat sich gewandelt von bloßer Kontrolle des ICP hin zu einem multimodalen Ansatz: Die Gruppe aus Leuven gibt ein update for the intensivist.
  • Wer Patienten mit SHT auf seiner Intensivstation behandelt sollte THE MANTLE kennen ...
  • Die DCI, delayed cerebral ischaemia, ist die wohl am meisten gefürchtete Komplikation nach SAB. Einen aktuellen Überblick zum Intensivmedizinischen Management der SAB gibt der Beitrag der Kolleg:innen aus Dresden.

Sonstige

  • Narkose für die Elektrokrampftherapie. Ninke, Bayerl & Groene von der LMU München fassen den aktuellen Stand des Wissens gekonnnt zusammen. Dazu gibt es ein Editorial des 2ten Vorsitzenden des WAKNA, Prof. Werner Klingler.
  • Der Rundumschlag: Die Topical Collection on Neuroanesthesia aus Current Anesthesiology Reports. Sechsundzwanzig kurze Übersichtsarbeiten zu allem, was aktuell in der Neuroanästhesie diskutiert wird.

links

  • Global Neuro Global Neuro Foundation offers continuing medical education